Kommentar |
Unter einer Ontologie versteht man in der Informatik im Bereich der Wissensrepräsentation ein formal definiertes System von Konzepten und Relationen. Die bekannteste Definition lautet "Spezifikation einer Konzeptualisierung". Zusätzlich enthalten Ontologien Inferenz- und Integritätsregeln.
Ontologien dienen in verschiedenen Bereichen als Mittel zur Strukturierung und zum Datenaustausch, um bereits bestehende Wissensbestände zusammenzufügen – beispielsweise genetische Daten in der Bioinformatik. Experten aus verschiedenen Gebieten müssen sich lediglich um die Modellierung ihres jeweiligen Spezialwissens und die dafür notwendigen Inferenzprozesse kümmern. Auf diese Weise können deklaratives Wissen, Problemlösungstechniken und Schlußfolgerungsmechanismen von mehreren Systemen geteilt werden.
Ontologien haben mit der Idee des „Semantic Web“ in den letzten Jahren einen Aufschwung erfahren. Eine allgemeine Definition des Begriffes ist schwierig, da je nach Autor verschiedene Systeme darunter subsumiert werden. So lassen sich mehrere bereits länger existierende Formate und Ansätze wie Frames und Semantische Netze aus der Künstlichen Intelligenz oder Klassifikationen und Thesauri aus der Dokumentationswissenschaft wahlweise als Vorläufer oder als spezielle Formen von Ontologien auffassen.
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